Das Gemüt meines Gurus und meiner selbst waren diametral entgegengesetzt. Er war wie eine bescheidene, heilige Kuh, während ich wie ein bissiger Schäferhund war. Bis heute ist noch ein Rest dieser hartnäckigen Gewohnheit in mir. Mein Guru aber war sehr ruhig und gelassen und ich setzte all mein Vertrauen in ihn. Er hat immer gesagt, dass jede Person lernen muss, auf ihren eigenen Füßen zu stehen. Ich glaubte ihm, weil er mir sagte, dass ich niemals daran denken sollte, dauerhaft im Ashram zu leben. Ich würde niemals ein Frosch im Brunnen werden.
Er gab mir nur einen einzigen Rat, nämlich unerschütterliches Vertrauen in Gott zu haben. Er sagte mir, ich solle mich nicht durch Hoffnung und Niedergeschlagenheit aus der Ruhe bringen lassen und ich solle mir keine Sorgen um meine Talente oder die Kräfte machen, die ich später erlangen würde. Ich folgte seinen Worten mit vollem Vertrauen. Ich hatte nie vor, dies oder jenes zu tun. Ich beschloss zu tun, was er mir auftrug. Jeder Mensch wird mit einem vorbestimmten Schicksal geboren. Wir alle sind vorprogrammiert und unsere Reise durch das Leben folgt diesem Programm.
Es ist äußerst schwierig zu erklären, welche Art von Beziehung ich zu Swami Sivananda hatte. Ich denke sehr oft an ihn, aber es ist nicht so, wie wenn man an seine Lieben und Nächsten denkt. Mein Guru hat mich immer geführt und auf den richtigen Weg gebracht.
Das Original findest du im Yoga Magazin vom September 2021 auf der Website der Bihar School of Yoga.