Yoga Wege

Yoga Wege

Körperliche Gesundheit, mentales Gleichgewicht und Konzentration sowie spirituelle Erfahrungen und Selbsterkenntnis sind nur einige der Gründe, sich der yogischen Lebensweise zu widmen.

Um den verschiedenen Ebenen der Persönlichkeit gerecht zu werden, vereint SATYANANDA YOGA® die unterschiedliche Yoga Wege zu einem vollständigen System. Es vermittelt Yoga als eine ganzheitliche Lebensweise, um alle Aspekte der menschlichen Erfahrung miteinzubeziehen.

Hatha Yoga zum Beispiel wird eingesetzt, um dem physischen Körper und seinem energetischen Netzwerk (Prana) gerecht zu werden. Bhakti Yoga und Karma Yoga wirken unterstützend im Umgang mit Emotionen und den verschiedenen Situationen des Alltags.

Die wichtigsten Yoga Wege werden unter diesem Punkt kurz beschrieben, um einen Einblick in die Vielfältigkeit der integralen Yogalehre von Swami Satyananda Saraswati zu geben.

Hatha Yoga

hatha yoga

Das Präfix „Ha“ steht für Vitalkraft/Prana und „Tha“ steht für Mentalkraft/Chitta. Das Ziel von Hatha Yoga ist, das Gleichgewicht zwischen diesen beiden Kräften herzustellen, damit sie dann ihre ganze Kraft und Wirkung entfalten können.

Oft sind mit dem Ausdruck „Hatha Yoga“ nur Körperübungen (Asanas) gemeint. Authentisches Hatha Yoga beinhaltet aber Asanas und Pranayamas (Körper- und Atemübungen), Mudras und Bandhas (Gesten und Energieverdichtungen) und Shatkarmas (Reinigungstechniken).

Durch den korrekten Einsatz dieser Techniken kann der Praktizierende seine Körpergewebe, das Nerven- und Drüsensystem, die inneren Organe und das energetische Netzwerk (Chakras und Nadis) von Verunreinigungen und Blockaden befreien. Daraus resultiert Harmonie und Gesundheit in den verschiedenen Bereichen des Körpers und Klarheit auf der mentalen Ebene. Hatha Yoga bildet so die Grundlage für fortgeschrittene Meditation sowie Chakra- und Kundalini-Sadhanas.

Literatur: Asana Pranayama Mudra Bandha

Raja Yoga

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Das Wort „Raja“ bedeutet König und „Raja Yoga“ kann mit königlichem Weg übersetzt werden. Das Yoga Sutra von Rishi Patanjali ist die bedeutendste Raja Yoga Schrift. Mit seinem Werk hat er vor 2‘500 Jahren aus einer Vielzahl von komplexen Yogalehren die Essenz extrahiert. Er hat ein System zusammengestellt, das man heute Patanjalis Ashtanga Yoga (der achtstufige Pfad) nennt.

Das System ermöglicht dem Praktizierenden, den verschiedenen Ebenen seiner Natur bewusst zu werden und sie zu beherrschen. In den ersten vier Stufen wird eine äussere und innere Atmosphäre des Friedens und der Reinheit als Grundlage für die Meditation geschaffen. Danach wird der Praktizierende auf dem Meditationsweg von einfacher körperlicher Achtsamkeit bis zur höchsten geistigen Vollendung geführt.

Patanjalis achtstufiger Pfad besteht aus:

  1.  Yamas: Positive Vorsätze, um die Qualität unserer Beziehungen zu pflegen.
  2. Niyamas: Disziplin, um das innere Erleben zu harmonisieren.
  3. Asanas: Körperhaltungen, um die Gesundheit zu stärken.
  4. Pranayamas: Atemtechniken, um die Vitalität zu steigern.
  5. Pratyahara: Zurückziehen der Wahrnehmung von der Aussenwelt nach innen.
  6. Dharana: Konzentration, richtet die mentalen Kräfte auf einen Punkt, ein Objekt.
  7. Dhyana: Meditation, der Meditierende verschmilzt mit dem Objekt der Meditation.
  8. Samadhi: Selbsterkenntnis, das individuelle Bewusstsein löst sich im Göttlichen auf.

Literatur: Yoga Darshan, Four Chapters on Freedom

Kriya Yoga

Swami Satyananda Saraswati ist es zu verdanken, dass uns heute ein unglaublich kraftvolles, komplexes und trotzdem einfach anzuwendendes Kriya Yoga System zur Verfügung steht. In seiner unnachahmlichen Art hat er diese Techniken überliefert und adaptiert um sie den Menschen von heute zugänglich zu machen. Weltweit gibt es neben dem Kriya Yoga System der Bihar School of Yoga nur ein weiteres anerkanntes, und zwar jenes von Paramahamsa Yogananda.

„Kriya“ bedeutet Aktivität und bezieht sich auf die Bewegung des Bewusstseins. Im grossen Unterschied zu den anderen klassischen Yoga- und Meditationstechniken stellt sich der Übende nicht gegen die Unruhe seines Geistes. Er nutzt präzise innere Bewegungen um das Bewusstsein systematisch zu verfeinern und Energie freizusetzen. Dadurch werden die verschiedenen Aspekte seiner Persönlichkeit in Harmonie gebracht und sein volles Potenzial kann sich entfalten.

Es ist absolut notwendig, Kriya Yoga erst nach ausführlicher Vorbereitung und unter der Führung eines qualifizierten und autorisierten Lehrers zu üben. Trotzdem soll hier auf zwei ausserordentliche literarische Werke von Swami Satyananda Saraswati hingewiesen werden: Yoga and Kriya, Kundalini Tantra.

Beide Werke beinhalten einen klar strukturierten Aufbau der Vorbereitungsphase sowie die detaillierte Beschreibung der 20 klassischen Kundalini Kriyas.

Karma Yoga

Das Ziel von Karma Yoga ist es, den Alltag mit Achtsamkeit zu leben. Durch bewusstes und bedachtes Handeln lernt der Praktizierende, mit den verschiedenen Aspekten seiner Persönlichkeit konstruktiv umzugehen. Es entsteht eine Integration von “Kopf, Herz und Händen“, oder anders gesagt: Wir führen die mentalen, emotionalen und physischen Ebenen unseres Wesens zusammen und geben unserem spirituellen Kern die Möglichkeit, sich auszudrücken.

Durch Gewahrsein im Alltag wird das gesamte Leben zum Sadhana und jede Lebenssituation zur Entwicklungschance.

Die Philosophie von Karma besagt, dass aufgrund von Erwartungen, die wir an unsere Handlungen knüpfen, eine Bindung an Freud und Leid entsteht. Diese Bindung hemmt unsere Kreativität und hindert das Erleben von Freiheit.

Bei Karma Yoga steht der Aspekt des bewussten Handelns ohne Erwartungen an oberster Stelle. Handlung und Ergebnis derselben sollten unabhängig voneinander betrachtet werden. Dann können alle Konzepte von Gewinn oder Verlust, Freud oder Leid, Erfolg oder Misserfolg losgelassen werden und Harmonie und Gleichmut (Samatvam) entwickeln sich.

Karma Yoga Methoden:

  • Verrichte gewisse Arbeiten schweigend und versuche, dir dabei deinen Gedanken und Gefühlen bewusst zu sein.
  • Versuche innere Erwartungen zu erkennen und werde dir bewusst, welchen Einfluss sie auf deine mentale und emotionale Verfassung haben.
  • Entwickle ein Gefühl des Gleichmuts gegenüber deinen Alltagspflichten und versuche, Vorurteile loszulassen.
  • Seva: selbstloses Dienen (Bsp.: freiwillige Mitarbeit in einem Hilfswerk).

Literatur: Karma Sannyasa, Karma & Karma Yoga

Bhakti Yoga

Das Wort „Bhakti“ ist auf die Wurzel „bhaja“ zurückzuführen, was so viel heisst wie verehren, lieben oder auch dienen. Bhakti Yoga wird darum oft als Yoga der Hingabe bezeichnet und mit religiösen Verehrungsritualen gleichgesetzt. Dies ist jedoch eine sehr begrenzte und unvollkommene Sichtweise.

Durch Bhakti Yoga lernt der Praktizierende, Emotionen und Gefühle in die von ihm gewünschte Richtung zu lenken und erfährt einen erhebenden und verfeinerten Zustand seines Bewusstseins. Das Göttliche und die Möglichkeiten der Transzendenz in jedem Menschen zu erkennen, ist das wirkliche Ziel von Bhakti Yoga.

Bhakti Yoga Methoden:

  • Meditation, um die Kraft emotionaler Energie zu nutzen
  • Singen von Mantras, Bhajans und Kirtan, um das Herz zu öffnen
  • Lesen der Biografien und Erfahrungsberichte verwirklichter Meister
  • Satsang (spirituelle Unterweisungen eines Meisters)

Wie Bhakti Yoga im Alltag umgesetzt werden kann:

  • Positive Umgebung: Umgib dich mit Menschen, die dich inspirieren und auf deinem Weg unterstützen. Vermeide diejenigen, die dich ausnützen und deine Entwicklung behindern.
  • Positive Haltung: Versuche in jeder Situation eine positive innere Haltung zu kultivieren und dich mit deinen Stärken zu identifizieren.
  • Ehrlichkeit: Verzicht auf Vorurteile und Arroganz führen zu einem reinen Geist.
  • Verbindung zu den Mitmenschen: Entwickle ein Gefühl dafür, dass alle Menschen miteinander verbunden sind.
  • Zufriedenheit: Betrachte deine Lebenssituation realistisch. Anerkenne das Gute in deinem Leben und lerne es zu schätzen; lass die zweifelnde Geisteshaltung los.

Literatur: Bhakti Yoga Sagar Serie

Gyana Yoga

Im wörtlichen Sinn bedeutet „Gyana“ Wissen. Gyana Yoga ist aber keine Methode, um auf rein intellektuellem Weg Antworten auf die grossen Fragen des Lebens zu finden. Vielmehr geht es bei Gyana Yoga um den inneren Prozess, bei dem durch meditatives Gewahrsein und Kontemplation, Selbsterkenntnis und intuitive Weisheit entstehen.

Auf dem Gyana Yoga Weg gibt es nichts, das als Selbstver-ständlichkeit angesehen wird. Jede Idee, jede innere Haltung, jedes Konzept und jede Vorstellung wird im Prozess der Selbstbefragung genau betrachtet.

Im Zustand der kontemplativen Versenkung wird Ignoranz (Avidya) mithilfe entlarvender Weisheit (Viveka) aufgelöst. Das schrittweise Entdecken und Erkennen der wahren Natur des Menschen führt schliesslich zum höchsten Zustand der Selbsterkenntnis und der Befreiung (Moksha).

Gyana Yoga Methoden:

  • Anhand der SWAN Methode persönliche Stärken, Schwächen, Ambitionen und Bedürfnisse erörtern
  • Durch kritische Selbstbefragung die eigene, wahre, innere Natur erkennen
  • Persönliche Kontakte mit Gleichgesinnten pflegen (Sangha)
  • Die Weisheitsschriften (Veden, Upanischaden, Bibel, Koran etc.) studieren und über deren Bedeutung nachdenken
  • Satsang (spirituelle Unterweisungen eines Meisters)

Literatur: Yoga Darshan, Yoga Sadhana Panorama Serie, Nine Principal Upanishads

 

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