Yoga Techniken

Yoga Techniken

SATYANANDA YOGA® nutzt traditionelle und wissenschaftlich anerkannte Techniken, um die verschiedenen Funktionen des Körper-Geist-Komplexes in ein harmonisches Zusammenspiel zu bringen.

Viele dieser Techniken sind so angepasst, dass auch Anfänger oder Menschen mit körperlichen Beschwerden einen sicheren und einfachen Zugang zu Yoga erhalten. Der klare und pragmatische Aufbau des Satyananda Yoga Systems gewährleistet, dass sich der Praktizierende stufenweise von den körperlichen zu immer subtiler werdenden Ebenen seiner Persönlichkeit bewegt.

Asanas und Shatkarmas sprechen den physischen Körper an. Pranayamas, Mudras und Bandhas erhöhen und stabilisieren die Vitalenergie,  Satyananda Yoga Nidra® und Meditation entspannen und fokussieren den Geist.

Asana (Körperübung)

Rishi Patanjali definierte „Asana“ als eine Körperhaltung, in der bewegungslos und in vollkommener Ruhe verweilt werden kann. Entsprechend nutzen die Raja Yogis Asanas, um den Körper auf das lange Sitzen in einer Meditationshaltung vorzubereiten.

Hatha Yogis hingegen betonen den Effekt, dass Asanas die Körperenergien bündeln und das energetische Netzwerk (Nadis und Chakras) reinigen und aktivieren. Sie nutzen sie als Werkzeuge, um innere Erfahrungen, Konzentration und Bewusstheit zu erlangen.

Besonders in unserem hektischen Zeitalter schätzen viele Menschen den Nutzen von Asanas. Oft fordert ein aktives Leben seinen Tribut, es entstehen Verspannungen auf körperlicher und mentaler Ebene und im fortgeschrittenen Stadium Blockaden und Krankheiten.

Mit dem Üben von Asanas wird die enge Verbindung von Körper und Geist genutzt. Durch Dehnen und Massieren der verschiedenen Körpergewebe lösen sich Verspannungen und Blockaden auf der physischen Ebene und somit auch auf der mentalen. Dies wirkt somatopsychisch, vom Körper auf den Geist. Beim Auflösen von Blockaden kann latente Energie erwachen und frei gesetzt werden. Der Übende fühlt sich gesund und wohl in seinem Körper, sein Geist wird ausgeglichen und konzentriert.

Literatur: Asana Pranayama Mudra Bandha

Pranayama (Atemübung)

Das Wort Pranayama besitzt zwei Sanskrit-Wurzeln: Prana und Ayama. „Prana“ bedeutet Vitalkraft oder Lebenskraft. „Ayama“ steht für Ausweiten bzw. Ausdehnen. Somit kann „Pranayama“ mit Ausdehnung der Lebenskraft übersetzt werden.

Die verschiedenen Pranayama-Techniken zielen darauf ab, das vitale Energiefeld des Körpers anzuregen und zu stabilisieren. Dadurch steigt die Lebenskraft und jede einzelne Zelle des Körpers wird mit zusätzlicher Energie versorgt. Pranayama kann somit ein wahrer Meilenstein sein in ein aktives, dynamisches und gesundes Leben.

Ein weiterer wichtiger Effekt speziell der Pranayama-Vorbereitungstechniken ist die Aneignung eines gesunden Atemrhythmus. Die meisten Menschen nutzen nur einen kleinen Teil der Lungen, die Atmung ist oberflächlich. Der Körper erhält somit nicht genügend Sauerstoff, wodurch der Atemrhythmus hastig und unregelmäßig wird. Das regelmässige Üben von Pranayama-Vorbereitungstechniken führt zu einem gesunden, tiefen und langsamen Atemrhythmus.

Ursprünglich dienten Pranayamas als Basis für fortgeschrittene Kundalini und Kriya Yoga Techniken. Sie wurden nur vom Meister persönlich an Schüler weitergegeben, die aus seiner Sicht bereit dafür waren. Swami Satyananda Saraswati hat viele dieser alten Techniken wiederentdeckt und sie in seinen Werken so präzise beschrieben, dass sie heute allen zugänglich sind. Viele andere Yogaschulen & Traditionen nutzen für ihre Kurse und Ausbildungen die Ausführungen und Darstellungen aus seinen Werken.

Literatur: Asana Pranayama Mudra Bandha, Prana & Pranayama

Pawanmuktasana

Pawanmuktasanas dienen in erster Linie dazu, den blockierten Energiefluss in Körper und Geist zu aktivieren. Es sind drei einfache, systematisch aufeinander aufbauende Serien von Asanas (Körperübungen), die von jedem durchgeführt werden können.
Ob Jung oder Alt, körperlich gesund oder eingeschränkt, jeder wird aus den Pawanmuktasanas einen grossen Nutzen ziehen.

Pawanmuktasana Serien:
1. Antirheumatische Übungen um Blockaden und Ablagerungen in den Gelenken und Extremitäten aufzulösen.
2. Übungen um das Verdauungssystem zu stärken und es von Blockaden zu befreien.
3. Shaktibandhas helfen blockierte Energie in der Beckenregion und der Wirbelsäule freizusetzen und steigern dadurch die Vitalität.

Obwohl die meisten Pawanmuktasanas einfach auszuführen sind, dürfen sie nicht als nebensächlich betrachtet oder gar vernachlässigt werden. Auch Fortgeschrittenen wird empfohlen, sie in intensive Hatha Yoga Sequenzen zu integrieren, um sich auf stark fordernde Techniken vorzubereiten.

Literatur: Asana Pranayama Mudra Bandha

Satyananda Yoga Nidra® (Tiefenentspannung)

Satyananda Yoga Nidra® ist sowohl eine systematische Tiefenentspannungstechnik als auch eine tantrische Meditation. Sie wurde von Swami Satyananda Saraswati entwickelt und präzise beschrieben und gilt als eine der wichtigsten Übungen seiner Lehre. Als Pratyahara Technik wird sie dem Raja Yoga zugeordnet.

In der modernen Welt entwickeln sich das menschliche Leben und seine Umgebung unglaublich schnell, hektisch und fordernd. Sehr viele Menschen befinden sich auf körperlicher, mentaler und emotionaler Ebene in dauernder Anspannung und Nervosität, weil die Sinne das Gehirn konstant mit einer Vielzahl von Reizen überfluten und den Geist zerstreuen. Fehlendes Gleichgewicht, schwache Konzentration und rasche Ermüdung sind die Folgen davon.

Im Zustand von Pratyahara, wie in Satyananda Yoga Nidra, wirken wir diesem inneren Chaos entgegen, indem wir die Wahrnehmung von den äusseren Reizen abziehen und schrittweise nach innen lenken. Dies ermöglicht nicht nur vollkommene Entspannung und Erholung für Körper und Geist, sondern auch tiefe Einsichten in unsere Innenwelt. Dadurch zeigen sich Wege und erschliessen sich Möglichkeiten, wie wir an uns arbeiten können. Wir lernen, neue Ziele zu definieren und vorhandenes Potenzial zu nutzen.

Literatur: Yoga Nidra

Meditation

Das Satyananda Yoga System bietet eine Vielzahl von traditionellen Techniken, die dem Praktizierenden helfen, die Wahrnehmung von der Aussenwelt nach innen zu richten (Pratyahara), den Geist zu konzentrieren (Dharana) und schliesslich den Zustand der Meditation zu erlangen (Dhyana).

Die meisten dieser Techniken wurden in der Vergangenheit von den Meistern mündlich und nur an ihre eigenen Schüler weitergegeben. Es ist Swami Satyananda Saraswati zu verdanken, dass uns heute eine präzise und systematische Darlegung dieser ursprünglichen Techniken zur Verfügung steht. In der Folge werden drei Methoden kurz vorgestellt:

Antar Mouna setzt bei den Aktivitäten des Wachbewusstseins an. Der Praktizierende lernt Gedanken und Gefühle neutral zu beobachten und erkennt, wie er die Überfüllung im Geist reduzieren und ihn zur Ruhe und Konzentration bringen kann.

Ajapa Japa ist eine Konzentrationstechnik, die den Praktizierenden von einfacher körperlicher Achtsamkeit bis in höchste meditative Zustände führen kann. Sie beinhaltet Atemgewahrsein, Visualisierung und mentale, schlussendlich spontane Repetition des universalen Mantras Soham oder des persönlichen Guru Mantras.

Trataka beinhaltet das Fixieren des Blicks (innerer und äusserer) auf ein gewähltes Objekt. Das Ziel ist es, den zerstreuten Geist zu bündeln, um ihn konzentriert auf ein gewünschtes Objekt zu richten.
Traditionell ist Trataka Teil von Hatha Yoga (sechste Technik der Shatkarmas). Es kann aber auch als Brücke zwischen mental- und körperorientierten Techniken dienen und ein Bindeglied zwischen Hatha Yoga und Raja Yoga bilden.

Literatur: Meditations from the Tantras, Dharana Darshan

Weitere Techniken

Mudras, Gesten, können aus einer komplexen Kombination von Asana, Pranayama, Bandha und Visualisierungstechnik bestehen, oder aber auch nur eine einfach Hand- oder Augenbewegung beinhalten. Sie dienen dem Praktizierenden dazu, die Energieströme im Körper zu beeinflussen, die Achtsamkeit zu verfeinern und die Wahrnehmung zu stärken.

Bandhas, innere Verschlusstechniken, sind ein essentieller Bestandteil vieler Mudras oder Pranayama-Techniken. „Bandha“ bedeutet halten, verschliessen oder festigen. Diese Ausdrücke beschreiben präzise die inneren Vorgänge beim Praktizieren von Bandhas. Mit ihrer Hilfe gelingt es, Prana in bestimmten Bereichen des Körpers zu sammeln, um es dann zum Zweck spiritueller Erfahrung zur Sushumna Nadi umzulenken.

Shatkarmas bilden den Ursprung des Hatha Yoga Systems. Es sind sechs Gruppen von Reinigungstechniken, die helfen, die verschiedenen Ebenen unseres Körper-Geist-Komplexes in einen Zustand der Reinheit und des Gleichgewichts zu bringen. Sie dienen einerseits als Vorbereitung für intensive Hatha und Kundalini Yoga Sadhanas, andererseits können damit vielen Krankheiten vorgebeugt, oder bereits bestehende Beschwerden geheilt werden.

Die Einführung in Mudras, Bandhas und Shatkarmas sollte immer von einem erfahrenen Yogalehrer gegeben werden.

Literatur: Asana Pranayama Mudra Bandha

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